Triggerwarnung und Einleitung:

Zunächst einmal möchte ich euch warnen. Ich werde hier von Essen schwärmen und in diesem Thema schwelgen. Und wenn ihr gerade wirklich ernsthaft dabei seid, eine Diät zu machen, dann tut euch das nicht an - wirklich.

Noch ernster gemeint: Bei einer Essstörung würde ich es ebenfalls nicht empfehlen. Denn das wird detailliert, ich werde auf Zubereitungsarten eingehen, auf den Geschmack, den Geruch, die Konsistenz, das Aussehen, die Arten es zu essen. Ich werde davon reden wie, dicht ein Essen ist – also im Sinne davon, wie viele konzentrierte Kalorien da drin stecken.

Und da mir selbst Essstörungen nicht ganz fremd sind: Überlegt euch, ob ihr es euch antut, wenn ihr da Probleme habt.

In der Hauptstory wird es auch um meine Essstörungen, um Essen als Ersatz für Zuwendung, um den Einfluss von Psychopharmaka auf mein Gewicht, um mein langsames Bekenntnis zur #BodyNeutrality, um Kritik an der Nahrungsmittelindustrie, um mein Verhältnis zum Fleischkonsum gehen, aber das wird hier in der Nebenstory keine Rolle spielen.

Hier kann jetzt der Spaß beginnen. Ich muss nur noch überlegen, mit welchem meiner sehr geliebten Lebensmittel ich beginne.


 

KARTOFFELN

Kartoffelpuffer – die Existenzberechtigung

Selbst wenn man nur Kartoffelpuffer aus Kartoffeln machen könnte, würde es den Anbau dieser Knolle rechtfertigen. Aber sie kann mehr, sogar existenzstiftend sein, gewissermaßen:

Ich bin eine Kartoffel-Kartoffel

Ich glaub ich hab mich sogar hier in den Geschichten so genannt: Ich bin eine Kartoffel-Kartoffel. Und bevor jetzt jemand fragt: Ja, doppelt. Sowohl ethnisch als auch kulinarisch. Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater ist Deutscher – ich bin eine Kartoffel-Kartoffel. Und ich liebe Kartoffeln. Ich bin weder stolz drauf, noch schäme ich mich dafür.

Um euch das klarzumachen, erzähle ich euch eine kleine Geschichte:

Ich war ungefähr siebzehn. Eine Freundin und ich, sie auch etwa in meinem Alter, gammelten auf dem Spielplatz rum, typisch Dorfjugend. Nichts los, niemand da, nur wir zwei. Also kamen wir ins Quatschen. Irgendwann guckt sie mich an und sagt: „Sag mal, Anne... haben wir gerade eine Stunde über Kartoffeln geredet?" JA! Wir hatten tatsächlich eine ganze Stunde lang Zubereitungsarten von Kartoffeln durchgekaut. Zwei Kartoffeln, die über Kartoffeln reden und kein Ende finden. Das beschreibt ziemlich genau mein Verhältnis zu diesem Gemüse.

Vielleicht lest ihr das hier und kommt von sonst woher und fragt euch: Was haben die Deutschen eigentlich mit ihren Kartoffeln? Ganz einfach: Kartoffeln sind ein Universum.

Kartoffelbrei

Nehmt zum Beispiel Kartoffelbrei. Kartoffelbrei mit Soße ist ein Gedicht. Manche Menschen mögen noch Zwiebeln drauf. Kann man machen, muss man nicht. Aber wer es mag: perfekt. Soße, Kartoffelbrei, Zwiebeln – herrlich. Wer braucht da Fleisch oder irgendwas anderes?

Wobei – kleine Einschränkung: Für eine wirklich gute Soße braucht man, meiner Meinung nach, Fleisch. Klar, kriegt man auch vegetarisch hin, ein wenig besser schmeckt mir persönlich aber eine Soße die mit Fleisch/Knochen gemacht wurde. 

Wie macht ihr eure perfekte Soße zum Kartoffelbrei? Mit Fleisch? Ohne? Erzählt mal!

Bratkartoffeln

Und dann wären da noch Bratkartoffeln. Über Bratkartoffeln könnte ich ein ganzes Glaubensbekenntnis schreiben. Es gibt nämlich Philosophien, wie man sie richtig macht. Und ja – ich habe meine eigene Bratkartoffel-Konfession. Die kriege ich allerdings fast nie perfekt hin, weil meine Version Geduld erfordert. Und Geduld habe ich schlichtweg nicht, wenn ich Hunger auf Bratkartoffeln habe. 

Dann gibt's noch die Diskussion, was man alles zu Bratkartoffeln dazutun kann. Auch das sind Glaubensfragen. Und eine fränkische Variante, die ich nicht mag: Schwartemagen. Falls ihr nicht wisst, was das ist – googelt es, wenn ihr es unbedingt wissen wollt. Ich finde es widerlich. Ich mag übrigens auch keine Blutwurst. Wobei das kurios ist, denn ich liebe meine Steaks sehr, sehr blutig. Ich habe auch kein Problem, das gebackene Blut aus der Pfanne zu essen. Ja, Vegetarier und Veganer, bitte weghören. Entschuldigung, wir sind ja eigentlich beim Kartoffel-Kapitel. 

Und wie macht ihr eure Bratkartoffeln? Roh geröstet, vorgekocht, Scheiben oder Ecken? Und was gehört für euch unbedingt dazu – Zwiebeln, Ei, Speck?

Kroketten

Kroketten. Oh Schöpferdings! Kroketten. Man denkt immer, die paar Dinger machen nie satt. Und dann hat man zehn Kroketten auf dem Teller und kriegt sie kaum weg, weil man vorher schon satt ist. Aber Kroketten sind genial. Punkt. Mehr muss man darüber gar nicht sagen, oder?

Klöße

Und dann – Klöße. Jetzt hätte ich beinahe die Klöße vergessen. Klöße müssen selbst gerollt werden, finde ich. Notfalls aus fertigem Kloßteig. Und in die Mitte unserer Klöße kommen Brösel. Brösel sind angebratenes Weißbrot, in Würfel geschnitten, leicht gesalzen, in Öl geröstet. Herrlich.

Aber ich habe traumatische Erfahrungen mit Klößen. Wenn einer meiner Brüder Klöße gerollt hat, habe ich keine gegessen. Oder nur sehr vorsichtig. Die haben nämlich immer Knöpfe reingeschmuggelt. Natürlich gewaschene Knöpfe. Aber trotzdem. Eklig. Meine Brüder sind einfach bescheuert. Was soll ich sagen?

Neben unseren Klößen gibt's noch viele andere Varianten. Hefeklöße zum Beispiel. Oder Serviettenklöße. Ist alles nicht mein Fall. Semmelklöße finde ich allerdings ganz lecker. Auch wenn die eher aus Bayern kommen. 

Welche Klöße sind bei euch Tradition? Hefeklöße, Serviettenklöße, Semmelklöße – oder ganz andere?

Pommes

Jetzt kommen wir zur Königin: Pommes. Pommes müssen gut gemacht sein. Und glaubt mir: Viele Leute können keine Pommes machen. Dünne Pommes, dicke Pommes, alles Geschmackssache. Wedges sind übrigens keine Pommes. Das sind eine eigene Kategorie.

Aber wenn Pommes gut gemacht sind – brauche ich nichts anderes. Gute Pommes, und ich bin satt und zufrieden.

Seid ihr Team dünne Pommes, dicke Pommes oder Wedges? Oder alles egal, Hauptsache knusprig?

Chips

Ach ja. Und dann gibt's noch Chips. Chips sind einfach gemein. Punkt. Es ist gemein, dass es Chips gibt.

Pellkartoffeln & Salzkartoffeln

Pellkartoffeln mit Quark sind ein ganz einfaches Gericht, aber immer noch eines meiner Lieblingsessen. Ich habe das schon so oft gegessen, dass man denken könnte, es hängt mir irgendwann zum Hals raus. Aber nein – es bleibt großartig.

Auch Salzkartoffeln haben ihre Daseinsberechtigung. Zum Beispiel bei einem anderen meiner Lieblingsgerichte: Spinat mit Salzkartoffeln und Spiegelei. Und wenn ich euch jetzt kurz beschreiben darf, wie das aussieht:

Ihr habt die Salzkartoffeln, ihr habt Spinat – am liebsten tatsächlich Brennnesselspinat. Falls ihr noch nie Brennnesselspinat gegessen habt: Leute, esst das. Das ist unfassbar gut.

Also, Spinat mit Sahne, gerne auch der mit „Blubb". Und dann ein Spiegelei mit einem schönen weichen Eidotter. Dann nehmt ihr eine Gabel, stecht in den Eidotter, lasst das Eigelb in den Spinat laufen und verrührt es vorsichtig. Und wenn das dann das Grün und das orange sich vermischen herrlich, dann zerdrückt ihr die Kartoffeln und mischt sie ein... ich weiß, es sieht irgendwann nicht mehr hübsch aus. Aber es schmeckt fantastisch. Wirklich fantastisch.

Kartoffelsalat

Kartoffelsalat ist wirklich etwas Identitätsbildendes in Deutschland. Ich bin fest überzeugt: Es gibt so viele typisch deutsche Kartoffelsalate, wie es Deutsche gibt, die Kartoffelsalat machen.

Einmal hat mich jemand in einem Game gefragt – hauptsächlich waren es Amerikaner, mit denen ich gezockt habe - einer wollte unbedingt wissen: „Wie macht man eigentlich Kartoffelsalat in Deutschland?" Und ich so: „Ja, du, ich kann dir nicht sagen, wie man den in Deutschland macht. Ich kann dir nur sagen, wie meine Mutter den macht."

Denn: Jeder Kartoffelsalat ist anders. Es gibt keinen „typisch deutschen Kartoffelsalat". Es gibt nur den Kartoffelsalat deiner Familie. Den du von deiner Oma, deinem Opa, deinem Vater oder deiner Mutter kennst. Den du liebst oder hasst. Den du nicht verträgst, nicht mal ansehen kannst, oder von dem du nicht die Finger lassen kannst. Irgendwas ist immer.

Also hab ich ihm das Rezept meiner Mutter erklärt. Für ihn war das gar nicht so leicht nachzumachen. Vor allem das geräucherte Bauchfleisch (bei uns vereinfacht „Rauchfleisch" genannt), das meine Mutter immer hineintut, musste er erst mal auftreiben. Aber er hat es tatsächlich geschafft und fand ihn auch lecker. Keine Ahnung, ob er so war wie der von meiner Mutter. Aber er war immerhin erstaunt, dass ich darauf bestanden habe: Es gibt nicht DEN deutschen Kartoffelsalat. Trotzdem ist Kartoffelsalat etwas unglaublich Identitätsstiftendes in Deutschland. Vielleicht gerade deshalb – weil jeder seinen eigenen kennt.

Ich hab übrigens mein eigenes Kartoffelsalat-Rezept entwickelt. Weil ich das von meiner Mutter einfach nicht hinkriege. Ich übe manchmal noch, aber selten. Ich hab's quasi aufgegeben. Ich krieg den einfach nicht so hin wie meine Mutter. Und meine Mutter macht verdammt nochmal den besten Kartoffelsalat der Welt, dass das klar ist. Meine Mutter ist nicht die beste Mutter der Welt, aber sie macht den besten Kartoffelsalat der Welt. Uneinholbar.

Wobei ich sagen muss: Zero's Mom macht auch fast den besten Kartoffelsalat der Welt. Die geben sich da fast nichts. Aber ich selbst kann ihn nicht. Auch wenn ich ihn mir zeigen lasse. Ich schaffe es einfach nicht.

Also hab ich meinen eigenen gemacht. Und – wie es so üblich ist bei Anne – einfach mit der Tradition gebrochen. Mein Kartoffelsalat wird mit Mayonnaise gemacht. Der ist quasi ein bisschen wie ein schwedischer Kartoffelsalat. Der wird mit kleinen Kartoffeln gemacht, die mit Schale gekocht und dann geschnitten werden. Auch nicht zu klein. Und dann kommt Mayonnaise dran, Gürkchen, Zwiebeln und – wenn man mag – auch geräuchertes Bauchfleisch. Aber das ist so gar nicht der Kartoffelsalat meiner Mutter. Das ist ein aus Verlegenheit und Unfähigkeit entstandener Salat.

Habt ihr auch ein Familienrezept für Kartoffelsalat? Oder gehört ihr zu denen, die ihn gar nicht mögen? Hat er vielleicht gar keine Bedeutung für euch? 

Urban Legend – Kartoffelsalat

Es gibt übrigens eine wunderbare Legende. Die ist nicht von mir, die hab ich nicht erfunden. Das ist eine Urban Legend. Die ist einfach wahr. Ich glaube das wirklich.

Wenn du nach Deutschland einreist und hier irgendwo wohnst – egal, ob du gemeldet bist oder nicht – und wenn du lange genug hier bist und dich weit genug diesem Deutschsein öffnest, dann passiert Folgendes: Irgendwann wird in deinem Küchenschrank eine Schüssel spawnen (für Nicht-Gamer: aus dem Nichts erscheinen). Ganz von allein. Die hat genau die richtige Größe. Und du wirst plötzlich wissen: Du musst Kartoffelsalat machen.

Und zwar nicht irgendeinen, den du gelernt hast, sondern deinen eigenen. Ob der halal, vegan oder was auch immer ist, ist völlig egal. Aber du wirst anfangen, deinen eigenen Kartoffelsalat zu kreieren und ihn zu einer Grillparty mitbringen.

Und dann – egal, was dein Pass sagt – bist du deutsch.

Fazit

Kartoffeln gehören für mich definitiv zu den ganz großen Stars meiner Essenswelt. Sie sind vielseitig, bodenständig, emotional aufgeladen. Und ja – sie stehen bei mir in einem ewigen Wettstreit mit Brot und Käse darum, wer die Nummer eins in meinem Herzen ist. Brot beschwert sich schon, Käse auch. Aber Kartoffeln haben hier erst mal das Rennen gemacht.


 

Käse ist viel wichtiger als Gott!

! Achtung: Dieser Text könnte akut Käsehunger auslösen !

Käse ist viel wichtiger als Gott!

! Achtung: Dieser Text könnte akut Käsehunger auslösen !

Käse ist viel wichtiger als Gott! Ich könnte sogar behaupten, dass jedes Lebensmittel natürlich wichtiger als Gott ist. Denn es kann sein dass irgendein Gott existiert, dass du eventuell, falls es das gibt, ein ewiges Leben könntest, dadurch, dass du diese und jene Regeln befolgst, dann könntest du vielleicht, falls existent, in den Himmel kommen, es sei denn, es sei denn, es hat andere Regeln als du dachtest und irgendwer anders hatte Recht, dann kommst du in die Hölle. Also ziemlich gewagtes Spiel, darauf zu setzen, ne? Aber wenn man davon ausgeht, dass es auch sein könnte, dass das Leben einfach endlich ist und dass danach gar nichts kommt und es kein Schöpferdings gibt, dann ist es wirklich essentiell, nicht auf Lebensmittel zu verzichten. Und wenn man ein gutes Leben führen will und dem Käse zugeneigt ist, dann ist es absolut selbstverständlich, nicht auf Käse zu verzichten. Insofern ist in meiner Logik Käse eindeutig sehr viel wichtiger als Gott.

Wie jede gute Religion hat Käse Konfessionen, deren Jünger sich streiten, vertragen, zusammen essen – und sich gegenseitig den Käse wegessen können. Sie unterscheiden sich stark: Ein Liebhaber von Roquefort ist völlig anders als jemand, der Limburger oder Räucherkäse bevorzugt, oder jener, der profan jungen Gouda auf sein Brot legt.

Selbst Frischkäse ist Käse – sagt man jedenfalls. Wie seht ihr das? Zählt Frischkäse für euch als ‚richtiger Käse‘ oder ist das nur ein Aufstrich?

Persönlich wechsle ich meine Lieblingskäse-Konfessionen ab und zu. Im Moment hat bei mir Räucherkäse die Nase vorn. Blauschimmel ist gerade ein bisschen auf dem Rückzug – war aber auch lange überrepräsentiert in meinem Leben. Räucherkäse, den ich ohne Schinken bevorzuge, auch wenn ich ihn als Kind lieber mit Schinken aß ist derzeit bei fast jedem Einkauf mit dabei, egal ob im Angebot oder nicht. 

Ich schaffe es nicht über meine Käseleidenschaft zu reden ohne, dieses Geständnis zu machen, aber vorher: Kennt ihr Marc-Uwe Kling und seinem "Schmelzkäse der Apokalypse" aus den Känguru-Chroniken. Ich empfehle jedem dringend, die Hörbücher zu hören, da der Autor sie selbst mit spricht und das unglaublich mitreißend. Nun zu meinem Geständnis: Ich esse Schmelzkäse. Sowohl den Sahneschmelzkäse, der in Ecken oder größeren Behältnissen erhältlich ist – besonders lecker ist derzeit eine Abwandlung mit Blauschimmel, die sicherlich herrlich voller Chemie ist – als auch Scheiblettenkäse, diesen einzeln verpackten Toastkäse, der unfassbar viel Müll produziert. Letzterer ist für mich ein reines Naschwerk, der meist gefaltet und pur gegessen wird, selten schmilzt er auf etwas anderem. Was Marc-Uwe Kling über den Schmelzkäse der Apokalypse sagt, ist absolut wahr: Das Zeug vergammelt nicht. Es wird uns Menschen überleben, vielleicht sogar Jahrhunderte oder Jahrtausende im Schrank verweilen. Schmelzkäse könnte die Apokalypse überleben und sich zu einer neuen intelligenten Spezies entwickeln. Er ist potenziell gefährlich, besteht nur aus Chemie und enthält wahrscheinlich Milch von extrem gequälten Kühen und hat bescheuert viel Verpackung. Trotzdem esse ich ihn; ich bin ein Opfer der industriell hochverarbeitetenden Lebensmittelindustrie.

Kennt ihr das auch? Gibt es bei euch ein Lebensmittel, für das ihr euch ein bisschen schämt – das ihr aber trotzdem liebt? Oder seid ihr auch heimliche Schmelzkäse-Fans? Erzählt’s mir gerne, ich bin gespannt!

Abseits der tiefgründigen Konfessionen gibt es auch die „Alltagskäse“. Camembert, Brie und junger Gouda sind für mich quasi auf demselben „Level“ und gehören zu den Grundnahrungsmitteln. Es ist keine große Leidenschaft, aber ein Standard im Haushalt, ein leidenschaftslose Beziehung, die man ab und zu im Haus haben sollte.

Mozzarella ist eine andere Liga. Büffelmozzarella finde ich deutlich besser als den aus Kuhmilch. Meist esse ich ihn pur, schön kühl – perfekt im Sommer. Wie esst ihr euren Mozzarella? Mit Tomaten? Oder pur so wie ich?

Man könnte sogar auf die "Mozzarella einatmen"-Sache des Drachenlords eingehen, die vor der Kamera nicht besonders appetitlich aussah. Ich schneide meinen Mozzarella in Stücke; er ist ein schönes, kühles Naschen, besonders bei Wärme. Obwohl Tomate und Basilikum mit Mozzarella sehr lecker sind, esse ich ihn meist pur. Und ganz wichtig: Auf Pizza gehört unbedingt geriebener Mozzarella, kein Emmentaler.

Kochkäse ist stark regional geprägt, und die Supermarkt-Version ist meist ungenießbar. Hausgemacht, zum Beispiel von meiner jüngeren Schwester oder deren Schwiegermutter, ist er fantastisch. Die Konsistenz und der Geschmack sind eine sehr individuelle Angelegenheit.

Frischkäse ist okay, besonders Kräuterfrischkäse oder Chili- und Paprika-Tomaten-Varianten. Er wird oft als Dip für Tortillas verwendet, ist aber kein Lieblingskäse. Hüttenkäse ist essbar, weckt aber keine Leidenschaft bei mir, und ich esse ihn selten.

Hartkäse wie Parmesan und Grana Padano liebe ich extrem. Man kann sie pur abbrechen oder schneiden, und sie sind wichtig für Pasta. Eine lange Lagerung verbessert den Geschmack, und ich ignoriere bei Hartkäse das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Schnittkäse oder Löcherkäse, wie Emmentaler, Leerdammer, Edamer oder Tilsiter, sind für mich keine Favoriten; sie schmecken "nicht nach Käse". Es gibt jedoch ein einziges Szenario, in dem ich sie liebe: eine Laugenstange mit Butter und Käse. Man schneidet eine Laugenstange auf, verteilt großzügig Butter, legt Löcherkäse-Scheiben darauf, dann rohe Zwiebelringe und Paprikapulver (edelsüß) darüber. Die obere Hälfte wird wieder aufgesetzt. Ich liebe die knackigen Zwiebeln und den Geschmack – eine starke Kindheitserinnerung an Fasching usw. in der Sporthalle.

Laugenstange, Butter, Löcherkäse, rohe Zwiebeln und Paprikapulver – das ist meine Kindheit auf die Hand. Kennt ihr solche kulinarischen Erinnerungen?

Feta muss unbedingt erwähnt werden. Ich liebe ihn in einem Tomate-Feta-Salat: Feta und Tomaten in gleich große Würfel schneiden, Essig und Öl hinzufügen, Gewürze nach Geschmack, und mindestens eine Stunde ziehen lassen, damit der Käse leicht zerfällt und eine cremige Marinade entsteht. Optional kann kleingeschnittenes, unpaniertes Puten- oder Hähnchenschnitzel untergemischt werden – ein super Sommeressen. Wichtig ist die Klarstellung: Echter Feta besteht aus Schaf- oder Ziegenmilch; Kuhmilch ist keine Feta, sondern eine Käsezubereitung.

Fast jedes europäische Land hat eigene Käsesorten, regionale Spezialitäten und Zubereitungsarten – sei es eingelegt, gegrillt, überbacken oder pur gegessen. Frankreich ist unerschöpflich, die Schweiz hat mehr als nur Löcherkäse, Italien integriert Käse in seine Kultur und Küche, und selbst Großbritannien, das nicht den Ruf der feinen Küche hat, bietet hervorragenden Käse wie Cheddar und Stilton. Es gibt so viel großartigen Käse, dass ich mir die Sorten, die ich gegessen habe, gar nicht alle merken kann.

Europa ist das Käse-Mekka. Egal wo man hinreist, überall gibt es großartige Spezialitäten. Habt ihr irgendwo einen Käse entdeckt, den ihr nie wieder vergessen habt?

Persönliche Rezepte & Anekdoten:

Handkäse mit Musik (Annes eigene Version): Basis ist einfacher Limburger, in Scheiben geschnitten und in eine Schüssel gelegt. Dazu kommt eine Essig-Wasser-Mischung, Fischgewürz einer berühmten deutschen Marke und reichlich kleingeschnittene Zwiebeln. Mindestens 1 Stunde, besser 3–5 Stunden ziehen lassen. Am besten auf frischem Brot serviert, besonders mit vielen Zwiebeln.

Laugenstange mit Löcherkäse: Siehe detailliertes Rezept unter „Schnittkäse“.

Tomate-Feta-Salat: Siehe detailliertes Rezept unter „Feta“.

Ein humoristisches Fazit aus dem Leben eines Käseessers: Der größte Feind eines Käseliebhabers ist nicht der Nicht-Käseesser, sondern ein anderer Käseliebhaber im eigenen Haushalt. Stellt euch vor, ihr kauft euren Lieblingskäse, freut euch darauf, und jemand anderes isst ihn heimlich leer. Das Schlimmste: das "Anstandsstück" bleibt übrig – das gilt als feige. Meine Empfehlung: "Kein Anstandsstück lassen. Wenn du’s leer isst, dann steh dazu." Sucht euch zum Zusammenleben lieber Nicht-Käseesser. Dies ist eine meiner wichtigsten Erkenntnisse.

Ich bin keine Milchtrinkerin; normale Milch mag ich nicht. Ich greife freiwillig zur teuren Erbsenmilch, da sie relativ neutral im Kaffee ist. Es ist merkwürdig, wie man käseverrückt sein kann und keine Milch mögen kann, aber so ist es.

Alleine die Vorstellung von Käse überbacken lässt mein Herz höherschlagen – alles wird besser, wenn es mit Käse überbacken wird. Auch exotische Käse-Highlights wie Käse mit Kräutern (besonders aus Bioläden oder von Märkten), Käse mit Riesenblumen, Wasabi-Käse und besonders Käse mit Chili (z. B. Chili-Cheese-Nuggets) sind eine große Schwäche von mir. Für Chili-Cheese-Nuggets gehe ich extra zu Burger King, da sie zu Hause schwer perfekt hinzubekommen sind (Probleme mit Auslaufen im Ofen). Käse mit Nüssen liebe ich ebenfalls, auch wenn es "Kalorien auf einem Fleck im Käse" sind. Vegane Käsealternativen sind meist essbar, manchmal nicht, aber selten wirklich lecker.

 

Na, esst ihr gerade schon Käse? Oder seid ihr schon auf dem Weg zum Käse kaufen? Na dann los! Habt ihr vegane Alternativen, die wirklich geil schmecken? Haut raus damit – ich habe bisher nur welche gefunden, die gerade mal essbar waren. Ich freue mich riesig, mit euch über Käse zu diskutieren. Natürlich kann man da völlig unterschiedlicher Meinung sein. Käse ist schließlich eine verdammte Religion. Und da darf man sich schon mal streiten  


 

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